Yoga für die Doshas

Welches Yoga ist am besten für mich geeignet?

Von Ajita Alexandra Gobrecht, veröffentlicht am , gekennzeichnet mit Yoga und Ayurveda

Woman on top of mountain practising the yoga asana the tree with view over the summits during sunset
Foto von Eneko Uruñuela auf unsplash.com

Wer sich für die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Yoga und Ayurveda interessiert, kann sich den Blogartikel von 2019 ansehen. In diesem Beitrag geht es um praktische Aspekte: Welches Yoga ist für welches Dosha, d.h. für welche Konstitution, besonders geeignet?

Wie praktizieren

Sollen alle Doshas zusammen Yoga praktizieren oder völlig unterschiedliche Asanas (Übungen) machen? Die Antwort ist: Beides ist möglich. Da Yoga an sich schon ausgleichend und harmonisierend wirkt, tut es jedem gut. Wenn eine Übungsreihe sinnvoll zusammengestellt ist, wird sie immer Asanas enthalten, die sich gegenseitig ergänzen und ausgleichen. Ein Ansatz ist dabei zum Beispiel, darauf zu achten, dass die Wirbelsäule während der Yogastunde in alle Richtungen bewegt wird und aufeinander folgende Asanas sie neutralisieren: Flexion (Beugung), Extension (Streckung), Lateralflexion (Seitwärtsneigung) und Rotation (Drehung).

Bei Störungen der Doshas oder Erkrankungen ist es aber durchaus sinnvoll, die Yogaübungen individuell anzupassen, um eine spezifische Wirkung zu erzielen. Ein guter Yoga- oder Ayurvedatherapeut kann Dir eine speziell für Dich geeignete Übungsfolge zusammenstellen.

Kapha

Kapha darf beim Yogaüben gerne ins Schwitzen kommen. Dynamischere Yogastile wie Vinyasa Flow Yoga oder Jivamukti Yoga sind für Kapha-Menschen zwar eine Herausforderung, werden ihnen aber gut tun. Eine Übersicht über die verschiedenen Yogarichtungen gibt es in folgendem Artikel. Musik, eine nette Gruppe, ein guter Yogalehrer, ein fester Termin im Kalender, all das kann die Motivation steigern.

Um intensiver zu üben, können Kapha-Menschen die Asanas beim Hatha-Yoga auch länger halten oder Variationen mit Bewegung einbauen, z.B. im Schulterstand abwechselnd ein Bein Richtung Boden absenken und wieder nach oben heben. Während der Yogastunde, in der sich Kapha-Konstitutionen sanft herausfordern, sollte ihre Konzentration aber immer auf einem ruhigen, gleichmäßigen Atem liegen.

Wohltuende Asanas für Kapha sind der Drehsitz, das Boot, der Baum, die Vorbeuge im Sitzen und der Löwe. Als Atemübung ist Kaphalabati (Feueratmung) besonders empfehlenswert: Sie wirkt erhitzend und reinigend.

Pitta

Pitta-Menschen sollten beim Sport darauf achten, ihren Ehrgeiz zu zügeln und nicht zu sehr in Wettstreit zu geraten. Da beim Yoga prinzipiell nicht verglichen wird, ist es für Pitta Konstitutionen ein wunderbarer Ausgleich. Ihnen tut es gut, den Fokus eher auf Entspannung zu legen und sich in allen Asanas auf einen ruhigen Atem und das Lösen von Anspannung zu konzentrieren. Extreme Vorbeugen sollten sie vermeiden, da hier Leber und Bauchspeicheldrüse stark angeregt werden. Neben Zwischenentspannungen ist für Pitta die Endentspannung besonders wichtig.

Gute Übungen sind der Pflug, der Bogen, der Fisch, der Schulterstand und die Schulterbrücke. Die Atemübung Sitali wirkt angenehm kühlend.

Vata

Vata-Menschen sollten sich mit beruhigenden, erdenden Yogasessions etwas Gutes tun. Besonders zu empfehlen ist Yin Yoga: Das lange Halten der Asanas am Boden ist für sie zwar herausfordernd, dafür aber umso wohltuender. Sich entspannen und ganz der Asana hingeben, das ist das Ziel für Vata. Dabei liegt der Fokus auf dem Zurruhebringen der Gedanken. Zwischenentspannungen lassen Zeit zum Nachspüren und auch die Endentspannung sollte nicht vernachlässigt werden.

Besonders empfehlenswert sind folgende Asanas: Die Vorbeuge im Sitzen, der Pflug, die Heuschrecke, die Kobra, allgemein alle Rückbeugen, Shavasana und Meditation. Die Wechselatmung (Anuloma Viloma) wirkt beruhigend und harmonisierend. Sie kann auch vor dem Zubettgehen praktiziert werden, um besser einschlafen zu können.